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Ausstellung Wasserspiegelungen Malerei auf Leinwand und Holzdrucke |
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Vernissage Manfred Zacher – "Wasserspiegelungen" - 31. Mai 2012 Manfred Ehrle "Wer sein Spiegelbild im Wasser sehen will, der geht am besten an einen ruhigen See und nicht an einen strömenden Fluss." So sagt ein asiatisches Sprichwort. Wenn man die neuen Werke von Manfred Zacher anschaut, ist man sich nicht mehr ganz so sicher, wo er steht, wenn er die Spiegelungen des Wassers betrachtet. Vielleicht an einem Bach, vielleicht an einem See, vielleicht im Schnee. Manfred Zacher lässt es in dieser Ausstellung jedem Betrachter offen, wo er sich gerade befinden will. Seine Wasserspiegelungen sind neu, ja brandneu. Fast noch nicht mal ganz trocken, zeigt er uns Malerei auf Leinwand, ohne Pinsel aufgetragen. Er verwendet anstatt des Pinsels die Spachtel und wird daher unkonkret und ungenau. Und da spielt der Kollege Zufall eine große Rolle. Er weiß beim Beginn des Kunstwerkes nicht, was am Schluss dabei herauskommt. Er lässt seine Hand leiten und geleiten, wie es ihm gefällt. Farben werden aufgetragen – nacheinander. Farben, die in die Natur passen und in der Natur daheim sind. Farben, die uns jeden Tag begegnen – überall und immer. Wir müssen nur die Augen für sie öffnen. Weiß, gelb, ocker, braun, blau und schwarz. Oft sehen wir diese Farben der Natur gar nicht mehr, weil sie zu selbstverständlich sind. Manfred Zacher entdeckt sie neu und spielt mit ihnen. Er trägt sie auf und kratzt sie ab. Er überspachtelt sie und holt sie hervor. Und urplötzlich ist es da, das Kunstwerk mit den Wasserspiegelungen. Als einer seiner großen Freunde, aber auch Kritiker darf ich sagen, es ist kein neuer Zacher, es ist ein weiterentwickelter Zacher. Einer, der vor Selbstbewusstsein strotzt, der aber auch sehr verletzlich ist. Und wieder provoziert er – den Betrachter und sich selbst. Das ist gut, und das braucht ein Künstler, um beachtet zu werden. Ich bin froh, dass du eine weitere Schaffensphase erklommen hast. Eine Phase, die dir gut tut und die dich weiterbringt. Seine Werke haben wieder Titel – das ist prima. Sie heißen "Schilfgeflüster", "Stadt im Wasser", "Aufschäumend" oder "Herbst und Winter". Wer seinen Bildern Namen gibt, der liebt sie, der lebt sie und steht hinter ihnen. Eines der Paradebilder in dieser Ausstellung ist das "Gegenüber" ganz vorne. In diesem Werk fließt und schwimmt alles. Man entdeckt einzelne schwarze Punkte, an denen man sich festhalten mag, und schon wieder sind sie von der Strömung abgetrieben. Mit diesem Bild will Zacher sagen: Wir können nichts festhalten – alles fließt – alles vergeht. Die Zeit treibt uns voran, und wir sind ein Holz in der Strömung, das sich nicht aufhalten lässt. Keiner kommt gegen den Strom der Zeit an. Keiner kann die Zeit anhalten. Insgesamt sind diese neuen Werke von Manfred Zacher wohltuend. Sie sind frisch und froh. Sie zeichnen ein positives Bild vom Künstler selbst. Er ist wieder da, und er ist gut gelaunt und schaffensfroh unterwegs. Vielleicht wird sich der eine oder andere fragen: Was wollen uns diese Zacherschen Werke sagen? Was drückt er damit aus? Es sind alles nur Spiegelbilder – Spiegelbilder im Wasser. Das ist eben nicht klar und konkret. Das ist alles verschwommen und wässrig. Da braucht man Fantasie, um sein "Ich" zu entdecken. [...] |
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